Skulpturen im Jardin des Plantes in Toulouse.
Die Bordeauxdogge gehört zu der Hundegruppe der Molosser. Der Name leitet sich von der Hunderasse der Molossus ab, die etwa 700 v. Chr. lebten.
Sie ist eine der ältesten französischen Hunderassen und es gibt mehrere Theorien über ihre Herkunft:
Eine erste Theorie besagt, dass die Assyrer (ein Volk, das im Altertum im mittleren und Nord-Mesopotamien, dem heutigen Irak, lebte) den Molossus als Schutz- und Jagdhund nutzten, was Gemälde und Schnitzereien aus dieser Zeit belegen. Eine der ersten schriftlichen Aufzeichnungen stammt aus dem Jahre 326 v. Chr. und beschreibt einen großen Hund mit kurzen, breiten Zähnen. Bei archäologischen Ausgrabungen in China, Tibet und Indien wurden Knochen dieses Hundes gefunden. Der Hund wird auch von den Geschichtsschreibern Alexander des Großen (356 – 323 v. Chr.) erwähnt. Durch die Feldzüge Alexander des Großen gelangten diese Hunde von Mesopotamien nach Epirus (eine historisch-geographische Region im Westen der Balkanhalbinsel, heute teils zu Griechenland teils zu Albanien gehörend). Epirus war eine römische Provinz. Dies ist eine Theorie, wie sich diese Hunde über das damalige römische Imperium ausbreiten konnten.
Eine andere Quelle berichtet von einem großen Hund, der einen festeren Biss habe als drei Hetzhunde zusammen. Beschrieben wurde der Alano. Zum Alano habe ich zwei plausible Varianten gefunden.
1) Der Name “Alano” wird wahrscheinlich von dem Volkstamm der Alanen abgeleitet (Alanen: griech. Alanoi, lat. Alani, wahrscheinlich von „Al“ „groß, stark, göttlich“ und der iranischen Nachsilbe „an“ für eine Abstammung, eventuell auch von iran. “Aryan”). Die Alanen waren ein iranisches Volk. In römischen Diensten kamen viele Alanen nach Gallien und Britannien, wo sie auch Siedlungen gründeten. Noch im Frühmittelalter waren viele französische und bretonische Adlige stolz auf ihre alanisch-römische Herkunft.
2) Auf dem spanischen Festland entstand im ausgehenden Mittelalter ein einheitlicher Hundetyp, der als kompromissloser Packer wehrhaften Wildes (Hirsche, Bären, Wildschweine), als Kriegshund, als Treiber und Packer an den Rinderherden und als Wach- und Schutzhund seine Funktion fand und auf diese selektiert wurde. Diese spanischen Doggen gelangten dann im Zuge der Eroberung Südamerikas auf die Kanarischen Inseln. Diese Alanos (spanisch für Dogge) wurden von den Konquistadoren als Kriegshunde mitgeführt. Viele dieser Hunde blieben aber auf den Kanaren, wo sie auch weiter gezüchtet wurden. Auf den Kanaren verloren sie viele ihrer typischen Aufgaben wie z. B. den Stierkampf, die Arbeit als Treiber und Packer der Herden, die Jagd auf wehrhaftes Wild, so dass sie fast ausschließlich nur noch als Wachhund Verwendung fanden.
Eine dritte These behauptet, die Molosser stammen von den Molossiden ab. Bei dieser Rasse handelte es sich um einen grieschich-römischen Kampfhund.

In der Vergangenheit wurde die Bordeauxdogge als Hütehund, Treibhund, Jagdhund und als Haus- und Hofhund eingesetzt. Diese vielseitigen Aufgaben zeigen, dass es sich bei dieser Rasse um einen sehr intelligenten, furchtlosen und nervenstarken Hund handelt, der seinem Besitzer und dessen Familie treu ergeben ist.
Schriftlich wurde die Bordeauxdogge erstmals unter ihrem heutigen Namen „Dogue de Bordeaux“ 1863 bei der 1. Hundeausstellung im Pariser Jardin d’Acclimatation erwähnt. Hinzuzufügen ist, dass es sich dabei mehr um eine Katalogisierung von Hunderassen in Frankreich, als um eine Ausstellung handelte. Durch die aus der Region von Bordeaux stammende Siegerin der Ausstellung, namens Magentas, erhielt die Bordeauxdogge ihren heutigen Namen.

Es gibt wahrscheinlich noch eine Unmenge von weiteren Theorien über die Abstammung und Namensgebung dieser Rasse. Meiner Meinung nach spielt der Ursprung eine Nebenrolle. Es zählt nur, es gibt die Bordeauxdoggen und ich bin froh, solche tolle Hunde zu besitzen, und mit ihnen viel Freude zu haben.
Diesen Artikel habe ich in verschiedenen Quellen recherchiert. Da ich kein Geschichtsforscher bin, bitte ich Sie, mir Unzulänglichkeiten zu verzeihen.
F. Stuppy